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Sell in May and go away
Sell in May and go away
Auch in diesem Jahr fragen sich die Anleger „Sell in May and go away“? Die Börsenweisheit besagt, dass sich Anleger spätestens im Mai von Aktien trennen und erst nach der Sommerpause wieder einsteigen sollen. Demnach fehlen im Sommer wichtige Impulse und die Wahrscheinlichkeit einer Flaute oder eines Ausverkaufs der Märkte ist demzufolge höher.

Was ist dran an dieser Geschichte? Nimmt man den deutschen Aktienindex DAX seit 1964, dann zeigt sich nachfolgendes Bild einer Underperformance in den Sommermonaten:
Quelle: StarCapital
Die antiquarisch anmutende Börsenweisheit „Sell in May…“ ist nicht so einfach von der Hand zu weisen. Dabei gilt es neben dem Mai und Juni vor allem die Monate August und September zu meiden. Anscheinend trügt das kollektive Gedächtnis nicht und viele Börsianer sind im Sommer tatsächlich in einer Hitzestarre.
Interessanterweise ist der Saison-Effekt zudem in den letzten Jahren nicht schwächer geworden, wie nachfolgende Grafik zeigt:
Quelle: StarCapital
Erklärungsversuche gibt es natürlich auch. Allerdings klingen diese nicht gerade überzeugend: So soll es in den Sommermonaten einen geringeren Nachrichtenfluss und geringere Berichterstattung geben. Zudem würden in der Urlaubszeit dünne Börsenumsätze und heißes Wetter die Euphorie dämpfen.
Die signifikant höheren Aktienrenditen zwischen November und April sind nicht nur bei deutschen Aktien (DAX) zu beobachten. Der Effekt tritt übergreifend auch auf anderen internationalen Aktienmärkten (S&P 500, Topix, MSCI EM) auf und verschwindet nicht im Zeitablauf. Nur die Renditen des Anleihemarktes (REX) verteilen sich weitgehend symmetrisch auf die beiden Zeiträume.
Quelle: StarCapital
Ob Anleger mit dieser Börsenregel genau im Jahr 2019 gut beraten sind, ist jedoch sehr ungewiss. Anleger sollten sich hüten, einzig und allein aufgrund einer einzigen Regel im Automatik-Modus zu handeln.
Autor: Jens Kummer, Direktor und Senior Portfoliomanager bei StarCapital
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