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Aktienkurse setzen Talfahrt fort
Aktienkurse setzen Talfahrt fort
Stimmung per saldo weiterhin mies
In den vergangenen Handelstagen durchschritten die Anleger erneut ein Wechselbad der Gefühle. So wurde anfänglich das Börsengeschehen weiterhin maßgeblich durch die zuvor erfolgte Ankündigung von US-Präsident Trump, zusätzliche Zölle in Höhe von 10% auf die noch verbliebenen, bislang noch nicht mit einer Abgabe belegten chinesischen Importe im Wert von 300 Mrd. US-Dollar ab September einzuführen, sowie erneut enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten beeinträchtigt. Darüber hinaus kamen Befürchtungen vor einer noch tiefergehenden Verschärfung des amerikanisch-chinesischen Handelskrieges aus. Bezichtigte doch der US-Präsident Peking der Währungsmanipulation, nachdem die chinesische Währung gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren gefallen war. Zusätzliche Belastungen gingen daneben von der sich zuspitzenden Situation in Hongkong, der Regierungskrise in Italien sowie dem Ergebnis der Vorausscheidung zu der argentinischen Präsidentschaftswahl aus. Wider Erwarten setzte sich das Linksbündnis an die Spitze, wodurch Ängste vor einer neuen Staatsschuldenkrise in Argentinien aufkamen. Zusammengenommen nahmen die Rezessionsängste der Anleger weiter zu. Die Risikoaversion erreichte in Folge neue Höhen, wodurch der Abgabedruck auf Risikoanlangen bei entsprechenden Kursrückgängen nochmals stieg. Am Dienstag änderte sich dann das Bild schlagartig. Den Anstoß lieferte wiederum der US-Präsident. Er kündigte an, einige Güter von der für Anfang September geplanten Zollausweitung auszunehmen. Zudem stellte die chinesische Administration die Wiederaufnahme von Handelsgesprächen mit der US-Regierung an. Angesichts der daraufhin aufkommenden Erleichterung setzten bei Risikoanlagen kräftige Rückkäufe auf dem zuvor erreichten niedrigen Niveau ein. Die Trendwende währte jedoch nicht lange. Vor dem Hintergrund einer Vielzahl erneut enttäuschend ausgefallener Wirtschaftsdaten kehrten am Mittwoch die Rezessionsängste in den Fokus der Marktteilnehmer zurück. Die Kurse von Risikoanlagen gerieten erneut unter Abgabedruck. Letztendlich lagen die Kurse an den internationalen Aktienmärkten bis zum frühen Mittwochnahmittag mehr oder weniger deutlich im Minus. Von den großen (über-) regionalen Kursbarometern setzte sich der der Euro-STOXX-50-Index mit einem Rückgang von knapp 2,5% an die Spitze der Abwärtsbewegung. Von der hohen Unsicherheit profitierten andererseits naturgemäß als sicher angesehene Anlagen. So erfreuten sich beispielsweise Staatsanleihen weiterhin einer sehr hohen Nachfrage. Die Rendite der in der Eurozone führenden zehnjährigen Anleihe Deutschlands sank mit nahezu minus 0,65% auf ein neues historisches Tief. Zu den Gewinnern zählte auch Gold. Der Preis für die Feinunze kletterte um dreizehn auf ca. 1.515 US-Dollar

ifo Weltwirtschaftsklima fällt
Die in den vergangenen Tagen veröffentlichten Wirtschaftsdaten sorgten insgesamt erneut für Ernüchterung. So erwies sich die im zweiten Quartal eingetretene Aufhellung des ifo Weltwirtschaftsklimaindikators als Eintagsfliege. Im dritten Quartal rutschte das Barometer angesichts nachlassender Konjunkturaussichten und der aktuell schwächeren Wirtschaftslage tiefer in den roten Bereich ab. Die Experten des ifo Instituts sehen anhand der schon lang andauernden konjunkturellen Schwächephase die Gefahr, daß die private Konsumnachfrage, die sich bisher erfolgreich dem Abschwung entgegenstellte, mit in den allgemeinen Abwärtssog gerissen wird. Auch dürfte ihrer Ansicht nach die Investitionsnachfrage der Unternehmen weiter leiden. Das deutet nach Ansicht von Beobachtern darauf hin, daß ein Ende der globalen Schwächephase noch nicht in Sicht ist.
Chinesische Wirtschaft weiter unter Druck
Mit großer Sorge wurden insbesondere auch aktuelle Wirtschaftsdaten aus China zur Kenntnis genommen. Im Juli schwächte sich der Anstieg der Industrieproduktion im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat auf nur noch 4,8% ab. Daneben verringerte sich auch die Zunahme der Investitionen. Weniger positiv entwickelte sich darüber hinaus die Konsumnachfrage. Die jährliche Wachstumsrate gab auf nur noch 7,6% nach. Analysten verwiesen auf die Auswirkungen des Handelskrieges mit den USA und verwiesen wegen der schwachen chinesischen Konjunktur auf hieraus resultierende zusätzliche Risiken für die Weltwirtschaft.
Der Autor Jörg Hahn ist Sous Directeur im Portfoliomanagement der DZ PRIVATBANK, die innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe als Kompetenzzentrum für Private Banking, Fondsdienstleistungen und Kredite in allen Währungen agiert. Sie hat sich auf individuelle Lösungen für vermögende Menschen spezialisiert, ihr Leistungsspektrum reicht von der klassischen Vermögensverwaltung über die Vermögensstrukturierung, Finanz- und Vorsorgeplanung und Stiftungsberatungen bis hin zu Währungskrediten – immer in Zusammenarbeit mit der Genossenschaftsbank vor Ort. Die DZ PRIVATBANK ist die 100%ige Muttergesellschaft der IPConcept.
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